Eigenregie mit Verstand
Peer Kunz, Langfahrtsegler und Installateur in Eigenregie, teilt vor der mallorquinischen Südküste fahrend seine Gedanken zu Yachtinside.de mit
Liebe Freunde des Fahrtensegelns…
Gerade sitzen wir im Cockpit unserer „Second Life“, die Sonne scheint, der Wind kommt raum und wir düsen im blauen Wasser an der mallorquinischen Südküste entlang. Alle Systeme arbeiten einwandfrei – aber das war nicht immer so und wird leider auch nicht immer so bleiben!
Vor fast genau einem Jahr schmissen wir die Leinen in Travemünde los und begaben uns in das Abenteuer „Langfahrtsegeln“. Eine solche Reise wird in der Regel langfristig geplant und das haben wir selbstverständlich auch gemacht. Neben all den bürokratischen Dingen, die zu erledigen waren, musste das Schiff entsprechend ausgerüstet werden. Der Gedanke, die technischen Neuerungen erst wenige Wochen vor der Abfahrt einzukaufen, um etwaige Garantieansprüche möglichst lang aufrecht zu erhalten, ist grundsätzlich ja nicht verkehrt – der Nachteil ist allerdings, dass nicht ausreichend Zeit bleibt, um alles ausreichend und unter sämtlichen Bedingungen zu testen…
Wir hatten uns das Ziel gesetzt, möglichst alles in Eigenregie zu installieren. Das schont zum einen das Reisebudget und, was überaus wichtig ist, schult das technische Verständnis. Wir wissen wo welches Kabel liegt und welche Funktion es hat! Dieses Wissen wird auf Langfahrt unverzichtbar. Es gibt, für die wohlbetuchten Segler, durchaus die Möglichkeit, alles von „Fachfirmen“ installieren zu lassen. Auch Unterwegs verfügt fast jede Marina über technischen Support – nur hilft das nicht, wenn man sich irgendwo im tiefblauen Nirvana befindet.
Im Heimathafen „bastelten“ wir, was die Quetsch- und Abisolierzangen hergaben und nicht nur einmal haben wir das „gefährliche“ Halbwissen von alten „Salzbuckeln“ in die Tat umgesetzt – diese Vorgehensweise blieb meist nicht ohne finanziellen Schaden und Frust. Diverse Fachbücher haben wir studiert – für uns Laien waren viele, technische Themen aber sehr abstrakt und langatmig.
Leider haben etwas zu spät mitbekommen, dass es den Service von „Yachtinside“ gibt. Wir hätten, unter Zuhilfenahme dieser Internet basierten Plattform, mit Sicherheit Zeit, Nerven und Geld gespart. Beispielsweise haben wir uns einen sehr teuren Hochleistungsregler gekauft. Aufgrund mangelnder Erfahrung und ohne Unterstützung, waren die Installationversuche nicht von Erfolg gekrönt und wir haben die Anlage weit unter Neupreis bei eBay verscherbelt. In späteren Gesprächen mit Michael Herrmann bekamen wir dann die richtigen Hinweise – wie gesagt, leider zu spät.
Die umgehende Mitgliedschaft bei „Yachtinside“ war die logische Folge. Die Website ist sehr übersichtlich gestaltet und intuitiv zu bedienen. Hilfreich ist dabei die exemplarische Yacht, die in Längsrichtung „aufgeschnitten“ ist und Einblick in das Innere des Schiffes gewährt. Bestimmte Themen, die uns aktuell interessieren, werden durch Anklicken auf die jeweiligen Baugruppen oder Einrichtungen angezeigt. Diese Art der Informationsbeschaffung ist zielgerichtet und einfach.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt für eine Mitgliedschaft, ist die Aktualität. Ein Buch kann nach der Veröffentlichung nicht auf Neuerungen reagieren. Das Grundsätzliche der Bordelektronik oder Motorentechnik bleibt nahezu unverändert, aber die rasante Entwicklung im Bereich der modernen Schiffstechnik bleibt verständlicherweise auf dem Stand der Herausgabe des jeweiligen Buches. Die Website von „Yachtinside“ hingegen ist ein „ongoing“ Prozess, der auf Neuerungen reagiert und diese auch thematisiert.
Was uns, als Premiummitglied, in der Vergangenheit sehr geholfen hat, ist die direkte und persönliche Kontaktaufnahme zu Michael. Eine konkrete Frage zu einem Problem wurde per Mail oder telefonisch besprochen und ein Lösungsvorschlag, meist mit Erklärungen und Grafiken, angeboten. Es ist einfach beruhigend zu wissen, dass man einen kompetenten Ansprechpartner hat, der uns mit Geduld und Fachwissen zu Seite steht. Die Frage ist nämlich nicht „ob“ Systeme ausfallen, sondern „wann“.
Telefon oder Internet haben wir bislang fast überall zur Verfügung gehabt. In Portugal kosteten Datenkarten nicht viel- EUR 14,99 für 30GB – in Spanien ist es etwas teuer- EUR 29,- für 25GB. (Stand 2017/2018) Die moderne Kommunikation macht es möglich. Wir können zwar nicht sagen, dass wir uns auf die bevorstehenden Probleme freuen, aber wir fühlen uns gut gewappnet.
Fair Winds – die Second Life’s
– Peer Kunz –
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